Königin der Dolomiten: Überschreitung über den Westgrat zum Marmolada-Gletscher.
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Marmoladaspitze, der höchste Berg der Dolomiten |
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Blank: die Marmolada-Nordwand
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Um 5.30 Uhr treffen wir uns bei der Einfahrt ins Eggental und fahren dann gemeinsam über den Karerpass nach Canazei und von dort zum
Fedaia-
Stausee, wo wir an der Staumauer entlang zum oberen Parkplatz fahren. Hier beginnt unsere
große Tour inmitten der imponierenden Bergwelt der Dolomiten. Unser Ziel ist der Hauptgipfel der Marmolada, die
Punta Penia.
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Zustieg zum Klettersteig, Marmolada-Westgrat (links), Kleiner und Großer Vernel |
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Blick vom Vernel-Gletscher zum Piz Boè (links) |
Anfangs gehen wir der
Wasserleitung folgend eben hinüber zu den ersten Wegschildern. Von dort links bergauf und dann weglos über die
Kalkfelsen und einigen Stiften hinauf zum Weg Nr. 606 der markiert ist und von der
Fiacconi-
Hütte herüberkommt. Den Steinmännchen folgend unter der
Marmolada-Nordwand gelangen wir zum Fuß des kleinen
Vernel-
Gletschers. Mit den Steigeisen über Gletschergeröll und Schutt hoch und sich rechts haltend zum Einstieg in den Klettersteig (
Westgrat,
Hans-Seyffert-Klettersteig).
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Einstieg in den Westgrat-Klettersteig |
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Steil und ausgesetzt, aber gut gesichert, der Marmolada-Klettersteig |
Am Einstieg tauschen wir die Steigeisen mit Klettergurt und Helm. Bestens gesichert klettern wir über einen der ältesten Klettersteige in den Dolomiten, teils luftig entlang in die
Marmoladascharte, 2896 m gelangen. Von dort auf dem fast durchgehenden Drahtseil über viele
Klammern und
Stifte die steilen Felspassagen den Westgrat empor.
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Blick über den Westgrat zum Gran Vernel |
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Blick aus dem Westgrat zum Marmolada-Gipfel |
Zum Schluss nahe dem Gletscher über einen Steig hinauf zum Gipfel der
Marmolada. Auf der
Punta Penia steht ein schönes Gipfelkreuz und eine kleine bewirtschaftete Hütte. Nach einer Gipfelpause ziehen wir die Steigeisen an und gehen über den spaltenlosen
Gipfelgletscher hinunter zum Einstieg in einen Klettersteig (ca. 150 Höhenmeter). Die
Schlüsselstelle der gesamten Marmolada-Besteigung befindet sich im unteren Teil des Klettersteigs am
Übergang zum
Marmolada-
Gletscher.
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Meter für Meter dem höchsten Dolomiten-Gipfel entgegen |
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Ausstieg vom Westgrat, die letzten Schritte zum Gipfel |
Während Manfred und Sepp über die gerölligen Felsen vorsichtig zum Gletscher absteigen, halten Klaus und ich uns links (Abseilring), wo uns Hannes zum Gletscher
abseilt. Anschließend seilt er sich selbst ab. Über die Randspalte geht es drüber und ab nun mit
Steigeisen und im
Seil über den
Marmolada-
Gletscher. Zunächst flach, dann über eine spaltenreiche steilere Flanke in einen Gletscherboden und zum Schluss wieder steil bergab zum
Gletscherrand.
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Abstieg im oberen Gletscher, unten der Fedaia-Stausee |
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Abstieg über einen kurzen Klettersteig zum unteren Gletscher |
Hier ziehen wir unsere Hochtourenausrüstung aus und gehen über die bleichen
Dolomitenfelsen bergab nahe dem Rifugio
Pian dei Fiacconi, 2625 m. Von dort auf Steig 606 blumenreich zum
Col de Bous, 2438 m und weiter steil hinunter zum Parkplatz am
Fedaiasee, wo sich unsere Marmolada-Gipfelüberschreitung schließt und die Füße Erfrischung im kalten Gletscherwasser finden.
Höhenmeter: 1300 m
Gesamtgehzeit: ca. 7 Stunden
Einkehr: im Aufstieg keine, am Gipfel das Rifugio Capanna Punta Penia und im Abstieg das Rifugio Pian dei Fiacconi
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Abseilen im Übergang vom Felsen zum Marmolada-Gletscher |
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Spaltenreich, der Marmolada-Gletscher |
2 Kommentare:
Eine unserer schönsten Touren bisher! Aufs Dach der Dolomiten muss man einfach mal ;-)
Mein Bergkamerad Johann und ich haben die Marmolata noch mit ihrem Eispanzer erlebt. So konnten wir im Juni 1975 die Nordwand bei besten Bedingungen durchsteigen. Toller Tag, blauer Himmel, kein einziger Mensch am Berg, die Gipfelhütte noch fest eingeschneit. Am Tag zuvor war das ganze Massiv im Nebel, sodass wir am Col de Bous zum Klettern sind. Beste Grüße Hans Dieckmann
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