Sonntag, 12. August 2012

Lodner (Westgrat), 3228 m

Über den schönsten Grat der Welt zur Lodnerspitze.

Die Schlüsselstelle am Lodner-Westgrat 
Beeindruckend, der Westgrat vom Similaun aus
Die Lodnerhütte war unser Nachtquartier. Nach einem guten Frühstück steht eine Hochtour auf dem Programm, die im Juni vom Similaun aus, als nahezu unbegehbar ausgeschaut hat. Robert hat damals eine für mich unvorstellbare Genusskletterei versprochen, die wir heute in die Tat umsetzen wollen.

Über Geröll erreichen wir den Fuß des Grates
Über den Wolken in der Texelgruppe
Um kurz nach 7.00 Uhr starten wir bei der Lodnerhütte und folgen dem rauschenden Zielbach Richtung Johannesscharte. Nach ca. 45 Minuten Gehzeit treffen wir auf die große Steinaufschrift "Lodner" und biegen rechts ab. Den Steinmännchen entlang, teils weglos über Steine und Felsen, steuern wir den markanten Westgrat an.

Einstieg in den Westgrat
Steinböcke am Lodner-Westgrat
Über Geröll erreichen wir den Grat und schon das erste Westgrat-Steinmännchen. Mit dem Einstieg in den Grat geht es mit Helm und Klettergurt weiter. Robert nimmt mich ans kurze Seil und schon geht es die Marmor-Kante bergauf. Hannes folgt mit seiner Seilschaft. Unter uns liegt eine Wolkendecke, nur die hohen Berge der Texelgruppe ragen in den Himmel.

Genuss-Kletterei am Westgrat
Griffiger Fels am formschönsten Berg der Texelgruppe
Es ist schön, den kompakten Grat (I-II Kletterstellen) empor zu steigen. Wir queren ein schmales Steiglein auf der Südseite, rechts unterhalb des Grates, steigen kurz ab und klettern im hellen Stein wieder auf den Grat (Steinmännchen) empor. Jetzt beginnt die luftige Kletterei am Westgrat. Die Felsen sind sehr griffig und wir klettern genüsslich den Grat entlang.

Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind am Grat Voraussetzung
Die Hohe Weisse, Nachbargipfel des Lodner
Bald darauf gelangen wir zur Plattenkletterei (Schlüsselstelle, III-Kletterstelle). Eine Seillänge sichern wir uns nach oben (zwei Zwischensicherungen vorhanden). Anschließend wieder über den Grat hinauf zu einem gelben Steinmännchen. Der Blick zurück über den scharfen Grat ist einmalig. Die Freude groß, den Lodner über den alpinen Westgrat zu erklimmen.

Ausstieg mit Blick über den Westgrat
Traumhaft schöner Fels, die letzten Meter zum Gipfel
Vom gelben Steinmann aus ist der Gipfel in Sicht. Über die hellen Felsen gehen wir rechts wieder dem Grat entlang, problemlos zum Lodnerspitz hinüber. Glücklich sitzen wir am Gipfel des Lodner, verzehren unser Halbmittag und genießen die Aussicht auf die nahe Hohe Weisse und das Roteck, dem höchsten Berg der Texelgruppe.

Seilschaft am Ausstieg vom Grat, hinten der Similaun
Gipfelkreuz am Lodner
Anschließend steigen wir über den Normalweg (Nordgrat) ab. Dazu gehen wir vom Gipfel rechts des kleinen Ferners hinüber zur ersten von vier Sicherungsstangen, wo wir uns bequem über Platten und viel loses Gestein abseilen bis wir auf den gerölligen Steig treffen. Über diesen hinunter zum Einstieg in den Lodnerferner.

Robert und Hannes auf dem Weg zur ersten Abseilstange
Abseilen über die Abseilstangen am Normalweg
Mit den Steigeisen geht es flott über den kurzen Lodner-Gletscher (Spalten derzeit sichtbar) und über die Felsblöcke wieder zurück auf den Wanderweg, der uns zu den Knödeln auf die Lodnerhütte bringt. Gut gestärkt kehren wir über das Zieltal wieder zurück zum Parkplatz unterhalb der Nassereith-Hütte.

Höhenmeter: 1000 m von der Lodnerhütte
Geh- und Kletterzeit: 3,5 Stunden im Aufstieg, 2 Stunden im Abstieg (von der Lodnerhütte)
Einkehr: Lodnerhütte, Zielalm

Abstieg über den kleinen Lodner-Ferner
Der Marmorberg und sein Westgrat vom Blaulackenkopf aus

3 Kommentare:

C. K. hat gesagt…

Schön nicht? Die Steinböcke haben uns auch "begleitet" nur unser Fotoapparat nicht - Akku leer.
Frage: Kannst Du nicht mal diese blöde Sicherheitsabfrage abschalten? Dieser dämliche Captchacode macht das Kommentieren zur Qual!!!
Lg, Christiane

Monika hat gesagt…

Hallo Christiane, traumhaft schön. Den Westgrat sind wir bestimmt nicht das letzte Mal gegangen :)
Schade mit dem Akku. Viel intensiver sind allerdings die Bilder, die wir in uns speichern - davon zehren wir immer lange.

Den Anti-Spam-Code kann ich leider nicht entfernen, sonst wächst die Arbeit mit dem Löschen der unerwünschten Kommentare.

Lieben Gruß, Monika

Markus hat gesagt…

Sehr schöne Bilder, sehr schöne Tour!

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