Anspruchsvolle und sehr einsame Dreitausender-Gipfelrunde in der Texelgruppe.
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Kreuzspitze in der Texelgruppe |
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Die Gipfelrunde führt um die "Blaue Lake" |
Oberhalb vom kleinen Bergdorf
Katharinaberg im Schnalstal parke ich und folge dem lauschigen Almweg Nr. 10 durch den lichten Wald anfangs steiler, dann in langer Querung hinüber zur
Mairalm, 2095 m. Von der Alm auf Steig 9-10 über die Wiesen zu einem großen Stein und dort links weiter auf Pfad Nr. 9 über einen steilen Grashang, stets den guten Stein-Markierungen folgend nach
Gingl.
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Blick vom Gingl zum Gingljoch (rechts) |
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Vom Gingljoch weglos weiter zum Blaulackenkopf |
Bald gelange ich in das
Wiegental, gehe in dessen Talschluss und halte mich rechts, über einen Geröll-Steig empor ins
Gingljoch, 2938 m. Vom Gingljoch links unterhalb des Grats weglos über Steine, Platten und Geröll weiter zum
Blaulackenkopf, 3163 m mit Steinmann am Gipfel. Am flachen Blaulackenkopf überrascht die Aussicht auf die wildromantischen, gegensätzlichen Berge der
Texelgruppe.
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Am Blaulackenkopf schieben sich die Dreitausender in den Himmel |
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Blick vom "Auf dem Kreuz" zur Weisskugel und der Kreuzspitze (rechts) |
Genussreich folge ich dem breiten Bergrücken weiter zum nächsten Steinmann "
Auf dem Kreuz", steige kurz ab in eine Senke und dann in leichter Kletterei empor zur
Kreuzspitze, 3209 m. Auf einem Holzbalken lege ich eine panoramareiche Gipfelrast ein und blättere im Gipfelbuch. Das sichere Wetter lässt mich meine
Gipfelrunde weiter fortsetzen.
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Blaue Lake, Roteck und Hohe Weisse |
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Gipfelanstieg zur Kreuzspitze |
Ich klettere über den ausgesetzten, brüchigen
Felsgrat (I-II-Stellen) im Auf und Ab weiter zum Gipfel, der der Texelgruppe ihren Namen gibt. Am frühen Nachmittag stehe ich glücklich und auch ein wenig stolz auf der
Texelspitze, 3318 m. Die Gipfelschau beeindruckt: unter mir liegt der
Texelferner und ringsum lauter Dreitausender. Die spärlichen Einträge im Gipfelbuch weisen darauf hin, dass die Texelspitze ein wenig begangenes Ziel ist.
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Die Texelspitze (vorne) steht im Schatten des Roteck (hinten),
dem höchsten Gipfel der Texelgruppe |
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Blick zurück zum Grat und der Kreuzspitze |
Ich überschreite die
Texelspitze und klettere vorsichtig anfangs den Grat Richtung Roteck entlang und dann über Geröll und Felsen weglos hinunter zur
Blauen Lake, einem grün schimmernden Bergsee. Weiter geht es wieder über große Steine, den Steinmännern folgend hinunter zur
Kälberalm, 2486 m und weiter bis zum Weg Nr. 9, der von der
Lodnerhütte auf das
Ginggljoch führt.
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Auf der Texelspitze steht ein Steinmann mit Gipfelbuch |
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Tiefblick auf den Texelferner |
Hier quere ich den
Lafaisbach und habe den letzten Gegenanstieg vor mir. Ein frischer Summerred-Apfel gibt mir neuen Schwung und nach 500 Höhenmetern stehe ich mit der
Abendsonne auf dem Ginggljoch. Vom Joch kehre ich auf dem Anstiegsweg wieder zurück nach
Katharinaberg. Auf der gesamten Tour habe ich bis auf pfeifende Murmeltiere und grasende Kühe niemanden getroffen.
Die gesamte Gipfelrunde erfordert Ausdauer und Trittsicherheit. Im Sommer ist die Texelspitze ein wenig begangener Berg.
Höhenmeter: 2300 m
Gesamtgehzeit: 11 Stunden
Einkehr: keine
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Ein Schaf und die Hohe Weisse |
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Mairalm mit Blick zur Ortlergruppe |
7 Kommentare:
wunderschiane bilder, moni.
liebe grüße
Bravo!
Bin ich vor Jahren gegangen und nach der Kreuzspitze umgekehrt wegen aufziehenden Nebel und brüchigem Fels auf dem Weg zur Texel. Gruß, Markus
@ Magdalena
Danke - die Landschaft war auch wunderschön!
@ Markus
Danke :)
Bei Nebel oder wenn man unsicher wird, ist es richtig umzukehren. Auch die Kreuzspitze ist schon eine lange und sehr lohnende Bergtour...
Liebe Grüße, Monika
War an diesem Tag "gegenüber"am Lodner. Hätten wir uns ja fast gesehen (mit einem ordentlichen Fernglas).
War ein feines Wetter, nicht?
LG, Christiane
Hallo Christiane,
ja - war ein sehr schöner Tag :)
Habe immer wieder hinüber geschaut zum Lodner und seinem Westgrat. Sooo schöön!
Liebe Grüße, Monika
Liebe Monika, danke für deine Idee. Wir sind von der Zielalm aus zum Ginggljoch und haben es aufgrund des sehr brüchigen Gesteins vorgezogen vom Gipfel der Texelspitze aus bis zur ersten einsehbaren Rinne zurückzuklettern und dann (sehr steil) Richtung Blaue Lacke abzusteigen. Eine wunderbare,aber sehr lange und anspruchsvolle Tour, die nur erfahrenen, schwindelfreien BergsteigerInnen empfohlen werden kann. Lieben Gruß, Bärbel
Hallo Monika. Habe mir Bärbel (siehe Kommentar vom 27. Juli 2018) die Tour auf die Texelspitze unternommen. War eine sehr intensive und erlebnisreiche Gipfelwanderung!!! Wollte nur zusätzlich informieren, dass das Weitergehen Grat entlang Richtung Rotegg uns alles eher als machbar erschien und der Versuch eher abzuraten ist. Lieben Gruß,
Ingrid
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