Sonntag, 29. April 2012

Patleideregger Kirchweg

Der Patleideregger-Kirchweg, eine schöne Speedhiking-Strecke am Vinschger Sonnenberg.

Es blüht am kargen Vinschger Sonnenberg
Blick in die Vinschger Talsohle
In Naturns parken wir bei der Talstation Unterstell, überqueren die kleine Brücke, gehen am Langwies-Hof vorbei und folgen durch schütteren Flaumeichen- und Eschenbuschwald hinauf zum aussichtsreichen Wallburg-Boden. Über den flachen Wallburgweg, einem Naturlehrpfad, erreichen wir einen Kneipp-Brunnen, wo wir uns ein Armbad genehmigen.


Ein Stück unserer Kultur
Flach wandern wir weiter bis links der steile Patleideregger Kirchsteig (Nr. 10, Beschilderung Seilbahn Unterstell) abzweigt. Nach der Querung des Farneller Baches verläuft der Weg fast einen Kilometer ohne große Steigung entlang des Sonnenberges bevor der Schlussanstieg nach Unterstell beginnt. Der steinige Weg führt aufwärts zum Gehöft "Höfl" und kurz danach rechts über den Weg 10a zur Bergstation Unterstell. Knieschonend bringt uns die Seilbahn zurück nach Naturns.

Höhenmeter: ca. 740 m
Gehzeit: ca. 1,5 Stunden im Aufstieg
Direkte Variante über die Jausenstation Schwalbennest möglich (ohne Wallburgboden)

Flaumeichen- und Eschenwald
Der alte Kirchweg von Naturns zu den Höfen am Sonnenberg

Samstag, 28. April 2012

Monte Carone, 1621 m

Eine Sommer-Bergtour hoch über dem Gardasee.

Gipfelkreuz am Monte Carone mit Tiefblick auf den Gardasee
Rechts der baumbewachsene Gipfelhang des Carone
Das kleine Dörfchen Pregàsina am Hang hoch über dem Gardasee-Westufer ist Ausgangspunkt unserer heutigen Bergtour. Hinter dem Kirchlein wandern wir mit Magdalena und Christoph auf der Fahrtrasse 422b los. Nach dem ersten Abschnitt mit einigen Gardasee-Tiefblicken setzt sich der Weg durch den Wald fort. Durch das Val Palaer gelangen wir zur Malga Palaer, 946 m mit frischem Wasser am Steinbrunnen.

Kurz vor dem Passo Rocchetta
Blick vom Gipfel auf die Gardaseeberge
Von der Malga wandern wir den Waldweg weiter zum Passo Rocchetta, 1159 m, weiter zu den Prati di Guil, 1240 m und kurz hinab zum Wiesensattel am Passo Guil, 1209 m. Von Prati di Guil öffnet sich erstmals der Blick auf die Gipfelflanke des Monte Carone. Vom Passo gehen wir kurz die Wiese entlang Richtung Norden und nach ca. 200 m biegen wir links auf einen unauffälligen, schmalen Wiesenweg ab. Der Gipfelanstieg ist steil und führt in vielen Serpentinen zum Gipfelkreuz am Monte Carone, 1621 m.

Abenteuerlicher Abstieg durch eine steile Rinne
Unterwegs am Sentiero Tosi Agostino
Nach einer erholsamen Pause mit Gardaseeblick geht es vom Gipfelkamm, gleich unterhalb des Kreuzes (Weg nicht beschildert, aber gut ausgetreten) über den abenteuerlichen Sentiero Tosi Agostino (Nr. 105) in eine steile Rinne. Über Stufen und mit Drahtseilen versichert, bringt uns der aussichtsreiche Zickzack-Steig hinunter zur Baita Segala, 1250 m, einer unbewirtschafteten Selbstversorgerhütte. Den Sentiero Antonioli, eine ehemalige Kriegstrasse, teilen wir uns mit vielen Mountainbikern und queren gemeinsam die Bergflanke hinüber zum Passo Guil und zum Passo Rocchetta. Von dort auf dem Anstiegsweg über die Malga Palaer zurück nach Pregàsina, wo die Bergtour gemütlich ausklingt.

Höhenmeter: ca. 1200 m
Gesamtgehzeit: 7 Stunden
Einkehr: unterwegs keine, Wasser bei der Malga Palaer und Wasser-Selbstbedienung in der Baita Segala)

Blick vom Sentiero Antonioli zum Monte Baldo
Ein weisser Enzian blüht auf der alten Militärtrasse

Mittwoch, 25. April 2012

Im Hintern Eis, 3269 m und Fineilspitze, 3517 m

Einsam spuren wir heute auf zwei schöne Dreitausender in den Ötztaler Alpen.

Anstieg zur Fineilspitze, links hinten
Ein Traumtag
Winterlich zeigt sich heute morgen das hintere Schnalstal bei Kurzras. Der Himmel wolkenlos, die Sonne glitzert von den hohen Berggipfeln. Wir steigen bei kühlen Temperaturen rechts des Tales die Skipiste (derzeit kein Skibetrieb aufgrund von Wartungsarbeiten an den Liften) am Anfang ziemlich steil empor. Dann folgt ein flacheres Stück, vorbei an der Teufelsegg-Hütte und in einem weiten Rechtsbogen, vorbei an einem großen Felsen, wieder steiler hinauf zum Gletschersee. Die Schneedecke zeigt sich unerwartet stabil. An der Gabelung zur Fineilspitze trennt sich daher die Gruppe. Die Männer peilen die Fineilspitze an, während wir Frauen auf den Hintereis-Gipfel gehen.

Panoramaschau zu den Ortlerbergen
Schutzhütte Schöne Ausicht
Der Weg zur Fineilspitze setzt sich auf dem Hochjochferner fort. Zunächst flach den Boden talein und dann rechts über den zerklüfteten Gletscher einen steilen Hang empor. Dann wieder flacher Richtung Osten weiter bis zur Einsattelung des Südgrates. Diesen steil hinauf zum Grat. Skidepot. Über den Südgrat weiter bis fast zum Gipfelkreuz, auf das heute wegen einer Wächte, des starken Windes und des Neuschnees verzichtet wurde.

Im Neuschnee auf die Fineilspitze
Am Südgrat der Fineilspitze
Evelyn und ich gehen zunächst die Skipiste und teils in Abkürzung über die schneeweißen Hänge empor zur Schutzhütte Schöne Aussicht. Kurz vorher halten wir uns rechts und gelangen über sanftes Gelände stetig an Höhe. Die Steinmännchen in Gratnähe weisen den Weg. Nach einer kurzen Abfahrt in einen windstillen Kessel, wo wir eine Pause einlegen, steht ein letzter Hang und der kurze Gipfelrücken bevor. Vom Gipfel Im Hintern Eis, 3269 m genießen wir nur eine kurze, aber traumhaft schöne Panoramaschau und entscheiden aufgrund des eisigen Windes rasch wieder zurückzukehren.

Blick zur Fineilspitze
Gipfelblick vom Im Hinteren Eis zur Weisskugel- und Langtaufererspitz
Die Abfahrten bzw. die Rückkehr von der Fineilspitze und dem Hinteren Eis führen über unberührte Pulverhänge zur Schönen Aussicht-Hütte (von Fineilspitze mit einem kurzen Gegenanstieg), wo wir ein vorzügliches Mittagessen genossen haben. Von der Schönen Aussicht kehren wir wieder über die Skipiste zurück nach Kurzras.

Höhenmeter: 1250 m (Im Hintern Eis), 1500 m (Fineilspitze)
Gehzeit: 3,5 Stunden Aufstieg (Im Hintern Eis), 4 Stunden im Aufstieg (Fineilspitze)
Einkehr: Schöne Aussicht-Hütte

Das Skitourenherz jauchzt, Abfahrt vom Hintereis
Abstieg vom Hintereis mit Blick zur Schönen Aussicht

Sonntag, 22. April 2012

Speedhiking in Südtirol

Sportlich durch die Berge.

Blick auf die Texelgruppe
Sunnseitnweg: von Burgstall nach Vöran
Speedhiking ist schnelles Wandern mit leichter Ausrüstung - kombiniert mit intensivem Naturerleben. Die vielen Wege in Südtirol, vom Tal auf den Berg eignen sich dafür bestens. Oft geht es anschließend mit der Seilbahn bequem wieder retour. 
Nach der Arbeit, als Trainingsrunde oder bei wechselhaftem Wetter sind diese Strecken jetzt im Frühling eine Oase der Erholung: morgens nach dem nächtlichen Regen zeigt sich das frische Grün der Natur von ihrer intensivsten Seite, die Temperatur ist kühl und lädt zum aus- und durchatmen ein. Die Vögel zwitschern lauthals, hinter jeder Ecke öffnet sich ein neues Panorama zwischen den noch zarten Blätter der Bäume.

Blühende Birke
Perlen der Natur
Ausdauer - auf dem Weg nach Oberbozen

Donnerstag, 12. April 2012

Rinderhorn, 3448 m

Kalter Pulvertraum.

Der Altels, unser eigentliches Ziel vom Mittwoch
Aufstieg vom Rindersattel über den Grat zum Rinderhorn
Wir starten um 6.30 Uhr beim Berghotel Schwarenbach, 2060 m und gehen Richtung Daubensee, 2207 m. Nach einer halben Stunde und ca. 150 Höhenmetern richten wir bei einem markanten Stein ein Materialdepot unserer heute nicht benötigten Ausrüstung ein. Nun beginnt der Aufstieg zum Rinderhorn.

Abfahrt vom Rindersattel
Querung zum Schwarzgrätli
Anfangs mäßig steil, dann links eines Lawinenkegels vorbei und immer steiler werdend empor zum Rindersattel, 2909 m. Dort empfängt uns ein eisiger Sturm. Wir gehen den Grat zum Fuße der Gipfelflanke entlang. Aufgrund der Kälte, die zum Teil unerträglich wird, fellen wir kurz unterhalb des Rinderhorn-Gipfels ab und fahren auch aufgrund der Lawinensituation auf dem Anstiegsweg zum Rindersattel zurück.

Klaus am Schwarzgrätli
Ein Bartgeier zog seine Kreise
Hier beginnt unsere Traum-Abfahrt. Wir ziehen unsere Schwünge über allerfeinsten Pulver bis zum Materialdepot. Wegen der schlechten Wetterprognosen entscheiden wir nicht wie geplant zur Lämmererhütte weiterzugehen, sondern mit Gegenanstieg über Tschalmeten und Schwarzgrätli, 2398 m aufzusteigen und von dort durch das Üschenetal zum Auto abzufahren.

Höhenmeter: 1300 m
Gehzeit: 4 Stunden im Aufstieg
Einkehr: unterwegs keine


Helmuth im Pulver-Rausch
Unsere Schweizer-Schrift

Dienstag, 10. April 2012

Balmhorn, 3698 m

Anspruchsvolle Skitour auf das Balmhorn.

Ein netter Kamerad auf Schwarenbach
Aufstieg über den Schwarzgletscher, Blick zum Gross Loner
Am Vortag fahren wir von Kandersteg in der Schweiz mit der Seilbahn nach Sunnbüel, 1934 m. Über den Winterwanderweg fahren wir mit den Skiern kurz bergab nach Spittelmatte, mit Fellern weiter zwischen Arvewald und Sagiwald und 150 Höhenmeter bergauf zum Berghotel Schwarenbach, 2060 m.

Spuren von der Hütte bis zum Gipfel ist heute angesagt
Am Zackengrat ist Vorsicht geboten
Am nächsten Morgen kurz zurück und anstatt nach Sagiwald hinunter zu fahren queren wir den Hang hinüber und biegen ins Schwarzgletscher-Tal hinein. Über den Gletscher Richtung Osten bis er eine 90°- Biegung vollzieht. Dort entscheiden wir uns nicht mehr dem Gletscher zu folgen, sondern rechts den Steilhang zum Zackengrat zu nehmen.

Die Schlechtwetterfront im Anmarsch
Starker Sturm ab dem Zackengrat
Am Grat angekommen kurz mit den Skiern weiter, dann mit den Skiern auf dem Rücken den Grat Richtung Norden entlang. Die letzten 300 Höhenmeter wieder mit Skiern über die steile Gipfelflanke empor zum Vorgipfel. Wir wechseln die Bergseite, kurz bergab und bergauf zum Gipfelkreuz des Balmhorn, 3698 m.

Gipfelkreuz am Balmhorn
Blick zu den Walliser Alpen
Nach einer Gipfelrast mit schönem Ausblick zu den Walliser Alpen kehren wir zum Vorgipfel zurück und bereiten uns auf die Abfahrt vor. Über hartgepressten Schnee die Gipfelflanke hinunter bis zum Zackengrat. Nun nicht mehr über diesen zurück, sondern direkt über den steilen Gletscher (ca. 40°) und Pulver hinunter bis nach Sagiwald. Die letzten 150 Höhenmeter fellen wir wieder auf und kehren zum Berghotel Schwarenbach zurück.

Höhenmeter: 1800 m
Gehzeit: gute 5 Stunden im Aufstieg
Einkehr: unterwegs keine, Berghotel Schwarenbach

Blick zurück zum Steilhang, links der Zackengrat 
Abfahrt vom Balmhorn - ein Genuss

Montag, 9. April 2012

Wiggerspitz (Cima Roccapiana), 1873 m

Steile und lange Frühlingsbergtour zwischen Nonstal und Etschtal.

Querung auf dem Weg von Fennberg zur Malga Kraun
Erika-Blütenteppiche auf dem Weg zur Wiggerspitz
Heute fahren wir über die Südtiroler Weinstraße, vorbei an eisverhangen, zarten Apfelbaum-Blüten bis nach Roverè della Luna (Aichholz). Kurz oberhalb des italienischen Dorfes parken wir am Eingang des Valle dei Molini. Bei frischen Temperaturen gehen wir die Asphaltstraße hoch, talein ins Val dei Molini und folgen der Beschilderung 507. Über den Porphyr-Fahrweg teils steil bergan zum Erholungsplatz mit Häuschen und Bänken, der Pianizzia, 655 m.

Schöne Steige bis zum Gipfel
Gipfelkreuz am Wiggerspitz (Cima di Roccapiana)
Hier haben wir den Wegweiser "Malga Kraun" übersehen und gehen über den alten Fennberg-Weg (502) weiter zum Kofel, 735 m. Eine Bank mit Marienstatue laden zur Rast ein. Bereits im Zweifel, ob wir hier noch richtig sind, geht es weiter steil durch den Wald hinauf. Im "Val del Rio Bosconero" unterhalb von Fennberg treffen wir auf ein Schild "Malga Kraun", Gehzeit 3 Stunden (wie am Ausgangspunkt). Wir folgen nun dem Weg 519, vorbei an der Baita Pradestel durch den Wald wieder steil empor zum Plan de l'Ors, vorbei an einer Holzbank und im Auf und Ab (teils Halte-Drahtseile) gehen wir das Tal aus bzw. hinüber nach Valpua, 1150 m und der Weggabelung nach Pianizza.

Blick ins Etschtal nach Süden
Blick vom Gipfelhang nach Norden
Nach dieser lohnenden Ehrenrunde folgen wir wieder dem Weg 507 steil hinauf zu einer Jägerhütte und wieder leicht bergab zur Malga Kraun, 1220 m. Zwischen den beiden Almhütten führt der Wanderweg (518) zur Wiggerspitze (Cima Roccapiana) durchwegs steil durch schönen Buchenwald, später Latschenkiefern zum Gipfelkreuz. Die weite Aussicht über das Nonstal und das Etschtal sowie das Gipfelpanorama zwischen Ortlergruppe, Dolomiten und Brenta belohnen den anstrengenden Aufstieg. Zurück über den Anstiegsweg mit Abstecher nahe der Malga Kraun zum Candelabro (jahrhundertealter Baum) und wieder auf dem Anstiegsweg weiter, dieses Mal mit direktem Abstieg ins Val dei Molini.

Höhenmeter: ca. 1800 m (ohne Ehrenrunde 1630 m)
Gesamtgehzeit: 7 Stunden
Einkehr: derzeit keine

Kandflader-Tanne der Malga Kraun, geschätzte 600 Jahre alt
Blick auf die Wiggerspitze, der eleganten Felspyramide

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